Banner

Sonntag, 5. Juni 2011

So simsen und telefonieren Sie gratis

So simsen und telefonieren Sie gratis

Martin Eisenlauer
Wo kann man hier günstig telefonieren? Tech-Freak Martin Eisenlauer fragt seinen Telefonjoker
Foto: Christoph Michaelis
04.06.2011 — 22:52 Uhr
Martin Eisenlauer über unseren alltäglichen digitalen Wahnsinn
Wer früher von unterwegs telefonieren wollte, brauchte dazu das passende Kleingeld. Ohne Münzen konnte man in Telefonzellen bestenfalls Notrufe absetzen. Wer heute ganz ohne Klein- oder Großgeld telefonieren will, sollte zunächst mal ein Smartphone besitzen.
Denn praktisch alle dieser schlauen Handys werden mit Internet-Flatrate verkauft und die Idee liegt nahe, die Datenübertragung nicht nur zum Surfen und Mailen, sondern auch für Gratis-Kurzmitteilungen und Gespräche zu nutzen. Zusätzlich zum Smartphone benötigt man passende Apps.
Bevor wir zu diesen Programmen kommen, muss ich aber das „Kleingedruckte“, also zwei Einschränkungen der Gratis-Apps, unterbringen. Erstens: Sie sind meist nur mit sich selbst kompatibel. Heißt: Um sie nutzen zu können, müssen Sender und Empfänger (bzw. beide Gesprächspartner) die App installiert haben. Zweitens: Ich kann sie mit gutem Gewissen nur für den Gebrauch im Inland empfehlen. Im Ausland ist die mobile Übertragung von Daten extrem teuer.
Hier sparen die Spar-Apps nur, wenn man in einem WLAN-Netz ist oder eine Auslands-Flatrate für die Datenübertragung gebucht hat. Außerdem darf man bei der Telekom und Vodafone die Gratis-Telefonier-Apps nur nutzen, wenn man einen Tarif hat, in dem „VoIP-Nutzung“ enthalten ist.
Doch jetzt schenke ich mir weitere Einschübe und komme zu meinen fünf liebsten Spar-Apps:
Whats App
WhatsApp (für iPhone, Android, Blackberry und Symbian)
Das Programm verschickt SMS- und MMS-ähnliche Nachrichten gratis an alle WhatsApp-Nutzer. Daneben kann man über Whats-App auch noch chatten und seinen Kontakten Status-Updates übermitteln. Die App kostet im iTunes-Store 79 Cent, für alle anderen Handyplattformen wie Android ist sie gratis. Allerdings nur fürs erste Jahr. So soll die App unter Android nach einem Jahr knapp zwei US-Dollar für das nächste Jahr kosten.
My SMS
mySMS (für iPhone und Android)
Die App geht einen Schritt weiter als WhatsApp, ersetzt unter Android sogar das mitgelieferte „Nachrichten“-Programm. Auch hier werden SMS und MMS an andere Nutzer der App gratis verschickt. Will man eine Nachricht an Nicht-mySMSer schicken, geht das weltweit für einheitlich 8 Cent pro Nachricht. Alternativ kann man aus dem Programm heraus aber auch SMS zum normalen Netz-Tarif verschicken (das lohnt sich beispielsweise, wenn der Mobilfunktarif Frei-SMS enthält). Die App selbst ist gratis.
Sipgate App
sipgate (für iPhone, iPad und Android)
Sipgate ist ein Internet-Telefonie-Anbieter (VoIP), dessen Kunden vor allem Internet-Nutzer sind, die den Dienst zu Hause als Ersatz oder als Erweiterung fürs Festnetz-Telefon nutzen. Mit den kostenlosen Apps fürs Smartphone kann man auch unterwegs mit allen sipgate-Kunden gratis telefonieren, bleibt unter der Sipgate-Nummer für andere zum Festnetz-Tarif erreichbar. Telefonate zu Nicht-sipgate-Nutzern sind auch möglich, kosten ab 1 Cent/Min. ins Festnetz, 9,9 Cent/Min. in Mobilfunknetze. Außerdem kann man über die App Fotos aus dem Handy-Album als Fax verschicken.
Skype (für iPhone, Android und Symbian)
Die kostenlos erhältliche App ermöglicht nicht nur Gratis-Gespräche mit anderen Skype-Nutzern, sondern auch den Versand von SMS-ähnlichen Nachrichten und sogar Video-Telefonate. Weniger attraktiv sind Anrufe an Nicht-Skyper: Die kosten 2,2 Cent/Min. plus einmalig 4,5 Cent pro Gespräch ins Festnetz und sogar 23,6 Cent/Min. plus einmalig 9,1 Cent zu Handys. Wie die sipgate-App kann auch Skype Fotos vom Handy aus faxen.

Fring (für iPhone, Android und Symbian)
Fring bietet im Großen und Ganzen die gleichen Funktionen wie Skype, hat aber zwei wesentliche Vorteile: Bei Videotelefonaten können bis zu fünf Teilnehmer eine Videokonferenz führen. Außerdem kann die Fring-App andere Messenger (ICQ, AIM, MSN Live, Google Talk, Yahoo) und soziale Netzwerke (Twitter, Facebook) einbinden und deren Funktionen nutzen bzw. Updates aus den Diensten in der App anzeigen. Leider klappt das nicht immer ganz reibungslos. Gelegentlich werden Informationen nicht ordentlich angezeigt, manchmal kann man einzelne Funktionen der Dienste und Netze nicht nutzen und ganz selten stürzt sogar die App komplett ab.
Deshalb eignet sich Fring eher für Tech-Freaks, die digitales Leid gewohnt sind, als für Laien, die günstig telefonieren und simsen wollen. Festnetz-Anrufe zu Nicht-Fring-Nutzern kosten 0,7 Cent/Min., Telefonate ins Handynetz 7,6 Cent/Min.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen