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Sonntag, 26. Juni 2011

Vertrauen der Deutschen in den Euro auf Tiefststand

26.06.2011 Dr. Claudia von Gerstenberg

Die Deutschen haben wenig Vertrauen in den Euro - C.v.Gerstenberg
Am 26. Juni 2011 wurde bekannt, dass die Deutschen der europäischen Gemeinschaftswährung kaum noch vertrauen. Das ergab eine aktuelle "Allensbach"-Umfrage.

Zugegeben: Zu den größten Verfechtern der europäischen Gemeinschaftswährung gehörten die Deutschen noch nie. Schon kurz nach der Einführung des Euro wurde er wegen der gefühlt hohen Inflation kurzerhand in "Teuro" umbenannt. Nun führt allem Anschein nach die akute griechische Schuldenkrise, die die europäische Gemeinschaftswährung in den Abgrund zu reissen droht, zu einem weiteren Vertrauensverlust. Wie ein Vorabbericht der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" über die jüngst durchgeführte Umfrage des "Instituts für Demoskopie Allensbach" ergab, haben nur noch neunzehn Prozent der Bundesbürger Vertrauen in den Euro. Das ist nicht nur ein weiterer Rückgang gegenüber den bisherigen Umfragen, sondern auch ein historischer Tiefststand seit der Einführung der europäischen Währung. Mehr über die Hintergründe lesen Sie in diesem Artikel.

Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Umfrage: Vertrauen der Deutschen in den Euro auf Tiefststand | Suite101.de

Dass es um das Vertrauen der Deutschen in den Euro derzeit nicht zum Besten bestellt ist, war angesichts der beunruhigenden Schuldenkrise in Griechenland kaum anders zu erwarten. Wie die aktuelle Umfrage des "Allenbach"-Instituts ermittelte, haben zunehmend weniger Deutsche Vertrauen in die europäische Gemeinschaftswährung. Insgesamt gaben 71 Prozent aller Befragten an, wenig bis gar kein Vertrauen in den Euro zu haben. Mit 19 Prozent attestierte ihm lediglich eine Minderheit großes oder sehr großes Vertrauen. Ein Ergebnis, das nicht nur Wirtschafts- und Währungsexperten aufhorchen lassen sollte. Im April 2008, wenige Monate vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise, konnte der Euro im Vergleich zur jetzigen "Allensbach"-Umfrage noch Traumwerte erzielen. Damals wurden weniger als die Hälfte Euro-Skeptiker gezählt. Im April 2011 waren es dagegen bereits 66 Prozent, die dem Euro nur noch wenig oder gar kein Vertrauen mehr entgegenbrachten. Seitdem hat die europäische Gemeinschaftswährung wegen der Schuldenkrise noch weiter an Vertrauen eingebüßt.

Die Deutschen haben wenig Vertrauen in den Rettungsschirm der EU

Ein besonders brisantes Ergebnis der Umfrage: Mehr als 50 Prozent aller Befragten zweifeln nicht nur am Euro selbst, sondern auch am von der EU und dem IWF beschlossenen Rettungsschirm für hochverschuldete Euroländer. 68 Prozent glauben nicht, dass der Rettungsschirm den Euro dauerhaft stabilisieren kann. Nur eine Minderheit von fünfzehn Prozent geht davon aus, dass der mit rund 750 Milliarden ausgestattete Rettungsschirm das geeignete Instrument zur Stabilisierung der europäischen Gemeinschaftswährung ist.
Ähnlich schlechte Ergebnisse hatte bereits im April 2011 eine repräsentative "Forsa"-Umfrage im Auftrag des "Stern" ergeben. Damals zeigten sich etwa 60 Prozent der gut tausend befragten Deutschen besorgt oder sehr besorgt über die finanziellen Folgen des EU-Rettungsschirms, während nur 14 Prozent in dieser Hinsicht keine oder nur sehr wenig Sorgen äußerten. Als Skeptiker in Sachen Euro-Rettungsschirm erwiesen sich vor allem ältere Menschen. Jüngere unter dreißig zeigten sich dagegen laut der "Forsa"-Umfrage weniger besorgt. Der Grund dürfte darin liegen, dass ältere Menschen in der Regel mehr Vermögen angehäuft haben und zudem über größere Lebenserfahrung im Zusammenhang mit Wirtschafts- und Finanzkrisen verfügen.
Quellen: welt.de, finanzwirtschafter.de

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