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Mittwoch, 29. September 2010

Rösler will Vorkasse auch in der GKV

BERLIN (eb). Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will die Vergütungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung offenbar stärker der Privatversicherung angleichen. In der Mittwochsausgabe der "Financial Times Deutschland" kündigt er an, das Prinzip der Vorkasse in der GKV attraktiver zu machen.
Rösler will Vorkasse auch in der GKV
Rösler als Vorkämpfer für die Kostenerstattung: "Diese Nachteile der Kostenerstattung wollen wir beseitigen."
© dpa
Dies bisherige Regelung, wonach GKV-Versicherte bei einem Wahltarif für die Kostenerstattung erhebliche Einbußen hinnehmen müssen, bemängelte der Minister in diesem Zudsammenhang. "Das war eine bewusste politische Entscheidung, die unter SPD-Ägide getroffen wurde, um Erstattungstarife möglichst unattraktiv zu machen. Diese Nachteile wollen wir beseitigen", kündigte Rösler in dem Bericht an.
Zunächst will Rösler dem Blatt zufolge die Bindungsfrist an die Wahltarife von drei Jahren abschaffen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Tarifen solle flexibler werden. Die Kassen sollten seinen Worten zufolge zudem künftig den vollen Betrag der Arztrechnung erstatten. Bisher bekommen Versicherte nur 90 Prozent der GKV-Leistung erstattet.
Wie es in dem Bericht weiter heißt, sollen diese Änderungen möglichst noch in das gerade erst vom Kabinett beschlossenen GKV-Finanzierungsgesetz mit einfließen.
Als Vision nannte Rösler gegenüber der "Financial Times Deutschland" außerdem geringere Systembarrieren. Gesetzliche und private Versicherer sollten stärker zusammenarbeiten als sich, wie in den vergangenen Jahrzehnten, zu bekämpfen.
Langfristig, so Rösler gegenüber dem Blatt, könnten sie sogar komplett durchlässig werden: "Wo sich die Menschen versichern, bei welchem Unternehmen, mit welcher Rechtsform und zu welchen Konditionen, sollte auf lange Sicht Sache des Versicherten sein, der selbst weiß, was die beste Wahl für ihn ist."

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