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Montag, 18. Oktober 2010

Oberbayern: Lebensmüder springt aus Flugzeug in den Tod

Im Cockpit spielten sich dramatische Szenen ab: Ein Mann ist in Oberbayern aus 500 Metern Höhe aus einem Sportflugzeug gesprungen, nachdem er vergeblich versucht hatte, den Piloten zu überwältigen. Im freien Fall stürzte der Lebensmüde aufs Dach eines Reiterhofes.
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Die Wucht des Aufpralls hat ein riesiges Loch ins Dach des Reiterstüberls in einem Reiterhof bei Bergkirchen gerissen© Frank Leonhardt/DPA
Dramatischer Kampf auf Leben und Tod: Ein lebensmüder 26-Jähriger hat über Oberbayern versucht, ein Sportflugzeug zum Absturz zu bringen und sich dann aus der Maschine in den Tod gestürzt. Wie die Polizei in Ingolstadt mitteilte, mietete der Mann das einmotorige Flugzeug des Typs Cessna172 samt Pilot am Samstag in Augsburg für einen Rundflug über München.
In 500 Metern Höhe über dem Ort Bergkirchen habe er den 42 Jahre alten Piloten dann mit einem Messer angegriffen. Die Polizei vermutet, dass er das Flugzeug zum Absturz bringen wollte. Als sich der Pilot aber mit Erfolg zur Wehr setzte, stürzte sich der 26-Jährige aus der fliegenden Maschine. Nach Informationen des Bayrischen Rundfunks fiel er aus 500 Metern Höhe auf das Dach eines Reiterhofes und durchbrach die Dachkonstruktion. Er war auf der Stelle tot.
Eine Zeugin, die den Sturz nur wenige Meter vom Gebäude entfernt beobachtet hat, steht nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" noch immer unter Schock. Sie habe nach Angaben des Blattes bis zuletzt gehofft, dass sich ein Fallschirm öffne. Ihr gehe es "psychisch sehr schlecht".

Polizei fand Abschiedsbrief

Die Gründe für die Aktion des Mannes sind bislang unklar. Vermutlich handelte er in Selbstmordabsicht. Die Polizei fand in der Wohnung des Mannes einen Abschiedsbrief. Der 26-Jährige sei in den vergangenen Jahren zweimal mit Drogen sowie bei kleineren Delikten wie Diebstahl erwischt worden, bestätigte die Polizei in Augsburg.
Der Pilot selbst konnte seine Maschine sicher in Augsburg landen und trug nur leichte Verletzungen im Gesicht und an den Händen davon. Eine Stichwunde am Kinn musste genäht werden. Er wurde laut Polizei bei der Bundeswehr ausgebildet und flog für das Militär. "Das mag ihm bei der Bewältigung der Situation durchaus geholfen haben", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.

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