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Mittwoch, 13. Oktober 2010

Therapie-Studie : USA: Querschnittsgelähmter mit embryonalen Stammzellen geheilt?

USA: Querschnittsgelähmter mit embryonalen Stammzellen geheilt?

Erstmals wurde von amerikanischen Ärzten ein teilweise querschnittsgelähmter Patient in den USA mit echten, embryonalen Stammzellen behandelt, nachdem Barack Obama die öffentliche Finanzierung der Stammzellen-Therapie möglich machte.
USA- Genetik-Studie: Querschnittsgelähmter mit embryonalen Stammzellen geheilt?
USA- Genetik-Studie: Querschnittsgelähmter mit embryonalen Stammzellen geheilt?
Quelle: dapd/ Nigel Treblin
Nach Genehmigung von der nationalen Behörde wurde weltweit die erste Behandlung eines gelähmten Patienten mit embryonalen Stammzellen in den USA durchgeführt. Bisher gab es nur Experimente an gelähmten Ratten, denen mithilfe des Verfahrens zu mehr Beweglichkeit verholfen wurde. Ein wichtiger Schritt vom Labor in die Praxis folgt, seit im September Präsident Barack Obama erreicht hatte, dass ein Berufsgericht den Stopp der öffentlichen Finanzierung des Erfolg-versprechenden Verfahrens aufhob.

Hintergründe der Stammzellen-Therapie-Studie an Querschnittsgelähmten

Eine Sprecherin des kalifornischen Biotechnikunternehmens Geron erzählt von der genetischen Forschung.

Laut der "Washington-Post" am Montag leidet der am Freitag behandelte Patient seit einer schweren Rückenmark-Verletzung an einer teilweisen Lähmung. Ihm wurden in der Stephard-Center, einer auf Rückenmarks- und Hirnverletzungen spezialisierten Klinik in Atlanta (US-Bundes-Staat Georgia) Millionen embryonaler Stammstellen (in diesem Falle entwickelte Vorläuferzellen von Oligodendrozyten) gespritzt. Insgesamt 10 Personen an sieben Kliniken sollen in der ersten Studien-Testphase "GRNOPC1" der Behandlung mit den embryonalen Stammzellen teilnehmen.

Das Ergebnis des Experimentes wurde vom Shepherd Center noch nicht bekannt gegeben und wird weltweit mit Spannung erwartet.

Stammzellen sind sogenannte noch nicht "programmierte" Multi-Talente, die noch in der Lage sind sich in zahlreiche unterschiedliche Zelltypen zu verwandeln und damit auch zahlreiche unterschiedliche Aufgaben im Körper zu übernehmen. Diese Anpassungsfähigkeit halten die Forscher für eine zukunftsträchtige Möglichkeit, Ersatzgewebe zu züchten, das nicht nur bei Lähmung Motorik und Empfinden zurückbringen, sondern auch bei Alzheimer, Parkison und Herzinfarkten helfen soll.

Als Risiko der Stammzellen-Therapie wird die Entwicklung von Krebs vermutet, weshalb die aktuellen Experimente die Sicherheit der viel-versprechenden Methode überprüfen sollen.

In Tierversuchen habe die Methode einerseits zu Geschwülst-Bildungen geführt, andererseits, so berichtet Geron, seien "erheblichen Verbesserungen" der Bewegungsfähigkeit eingetreten. Um die Wahrscheinlichkeit der Wirksamkeit zu erhöhen, sollten die Verletzungen, die zu den Lähmungen der Patienten führten, weniger als zwei Wochen her sein. Die Firma habe des weiteren sechs neue Arten von embryonalen Stammzellen für Zelltypen zum Einsatz bei Herz-, Krebs- und Gelenkerkrankungen entwickelt.

Barack Obama im Kampf um die Stammzellen-Therapie-Forschung

Der US-Präsident hatte bereits bei Amtsantritt die Beschränkungen der staatlichen Förderung der Behandlung mit embryonalen Stammzellen seines Vorgängers Bush aufgehoben. Nun dürfen nicht mehr nur wie seit 2001 die 21 bereits bestehenden, sondern auch neue Stammzellenlinien unterstützt werde.

Als Obama Präsident wurde wies er sofort die Gesundheitsbehörde an, die bestehenden Bestimmungen zu lockern und neue Richtlinien zu erarbeiten, welche die Nutzung neuer Stammzellenlinien erlauben, solange diese von Embryonen stammen, die ohnehin nach Fruchtbarkeitsbehandlungen in Kliniken vernichtet werden.

Obama leitete damit eine Wende in der Forschungspolitik ein.

David Prentice vom konservativen Family Research Council der Washington Post meint kritisch zu öffentlichen Finanzierung der Stammzellenforschung:"Geron hilft seinem Aktienkurs, nicht der Forschung oder Patienten." (rig / dpa

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