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Mittwoch, 29. September 2010

Das ist das traurigste Grab Deutschlands

Hier wurden am Samstag Ehemann (44) und Sohn (5) der Amok läuferin von Lörrach bestattet. 42 Trauergäste, die Oma des Jungen konnte nicht kommen, sie lag nach einer Herz-Attacke im Krankenhaus

Am Samstag wurden Wolfgang R. († 44) und sein kleiner Sohn Roman († 5) nahe Lörrach beigesetzt
Am Samstag wurden Wolfgang R. († 44) und sein kleiner Sohn Roman († 5) nahe Lörrach beigesetzt
Foto: dapd
 
Es war eine schlichte Zeremonie unter Polizeischutz. Samstag Vormittag auf dem Friedhof von Schopfheim in Baden-Württemberg. Nach der Trauerfeier in der Aussegnungshalle folgten 42 Menschen den zwei Urnen mit der Asche von Wolfgang R. (44) und seinem Sohn Roman (5).

Unter den Trauernden ist auch eine junge blonde Frau mit Rosengesteck – Silvia, die neue Freundin des toten Mechanikers. Seine Mutter Waltraud war nicht dabei, sie liegt nach einem Herzanfall in der Klinik.
Abschied von den Opfern des Amoklaufs von Lörrach, bei dem Rechtsanwältin Sabine R. (41) vor einer Woche drei Menschen tötete. Das Drama spielte sich in der Wohnung der Sportschützin ab. Sohn Roman war zu Besuch bei seiner Mutter, die seit Juni von ihrem Mann getrennt lebt.
Zunächst schlug Sabine R. ihr Kind bewusstlos, erstickte es dann mit einer Tüte. Als Wolfgang R. kurz darauf in die Wohnung kam, um seinen Sohn abzuholen, erschoss Sabine R. ihren Ehemann, setzte dann die Wohnung in Brand. Anschließend rannte sie auf die Straße, schoss um sich und verletzte dabei zwei Passanten.
Ernst B. (69) zeigt die Schusswunde an seinem Kopf
Dann stürmte sie weiter ins Elisabethen-Krankenhaus, in dem sie vor sechs Jahren eine Fehlgeburt hatte. Krankenpfleger Günther H. (56) versuchte, die Frau aufzuhalten, Sabine R. erschoss auch ihn, stach zusätzlich mit einem Messer auf ihn ein, bevor sie im Feuergefecht mit der Polizei tödlich getroffen wurde. Sabine R. hatte mehr als 300 Schuss Munition in ihren Taschen.
Inzwischen wurde bekannt, dass sich Sabine R. vor vier Jahren im Elisabethen-Krankenhaus für einen Verwaltungsjob beworben hatte. Sie wurde wegen „Überqualifizierung“ abgelehnt. Plante Sabine R. schon damals, sich wegen ihrer Fehlgeburt an der Klinik zu rächen? Ermittelt wurde auch, dass Sabine R. sich zur Jägerin ausbilden lassen wollte, ihre drei Gewehre bei einem Jäger in der Region deponierte.
Das Motiv für das Blutbad sehen die Ermittler in der Trennung von Ehemann und Kind sowie beruflichen Schwierigkeiten. Nächste Woche wird die Amok-Mutter beigesetzt, vermutlich in ihrer Heimatstadt Ludwigshafen.

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